Donnerstag, 17. Januar 2019

Gelsenkirchen jetzt auch Film-Kulisse

Weil #401 GE so "schön schäbbich is", taugt es sogar für erfolgreiche Filme. Im Ahlmannshof in Bismarck wurden etliche Außen-Aufnahmen für den wunderbaren Film "Der Junge muss an die frische Luft" gedreht.

Ich hatte im Dezember das Glück, im stilvollen Essener Lichtburg-Filmpalast die Premiere des Films besuchen zu dürfen. Da war dann tatsächlich der rote Teppich ausgerollt und alle Darsteller und natürlich Hape Kerkeling waren anwesend. Ganz zum Geschmack der 70er Jahre passend gab es für alle Premierengäste ein Fläschchen Eierlikör (immerhin 0,1 l; meins ist noch ungeöffent, weil ich die Fahrerin war!).




Diese Häuserzeile im Ahlmannshof sieht heute noch so aus wie das Zuhause der Familie Kerkeling in den 70er Jahren in Reckling-hausen.


Die meisten Wohnungen scheinen unbewohnt zu sein! Hier hat sich seit mindestens 50 Jahren nichts verändert. Die Fassaden sind noch schwarz von Kohlenstaub.


Und direkt gegenüber: vor diesen Gebäuden der ehemaligen Eisen und Metall AG wird im Film auf der Straße Fußball gespielt. Die Wurzeln von Eisen und Metall liegen in einem 1876 vom Kaufmann Moses Stern gegründeten Rohproduktengeschäft. Später betrieb er an dieser Stelle einen Schrottgroßhandel. Kurz vor dem zweiten Weltkrieg übernahmen die Hoesch AG, die Mannesmannröhren-Werke und Rheinmetall zu je einem Drittel die Aktien und nannten den Betrieb (mit zeitweise bis zu 1.000 Mitarbeitern) in Eisen und Metall AG um. (Ob man sich da die Notlage des jüdischen Kaufmanns zu Nutze machte, konnte ich nicht herausfinden). Die Firma war ein Pionier u.a. im Kunststoffrecycling. Das linke Gebäude wurde 1928 gebaut. Das 9-stöckige Verwaltungsgebäude rechts wurde 1956 gebaut (ursprünglich nur 7 Geschosse).


So sieht die Häuserzeile von der anderen Straßenseite aus. Der Film ist ein berührendes Porträt einer Familie im Ruhrpott der 70er Jahre! Zum Weinen und zum Lachen! Muß man gesehen haben!





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen