Sonntag, 26. Oktober 2014

Nochmal Berliner Brücke

Am Freitag, 17.10.2014, 19:04 Uhr, haben die Supporters ins ANNO 1904 eingeladen, wo Herr Hans-Joachim Koenen vom Heimatbund Gelsenkirchen noch einmal seinen Vortrag "Die erste Stahlhochstraße Deutschlands wird 50" gehalten hat. 


Blick vom ANNO 1904 über die Schalker Meile Richtung Norden

Mich haben besonders die Gespräche mit ehemaligen Arbeitskollegen meines Vaters (+ 10.10.2014) berührt. Er hat Zeit seines Arbeitslebens in dem Drahtwerk auf der östlichen Seite der Berliner Brücke gearbeitet. Angefangen hat er als Schlosserlehrling mit 14 Jahren. Da war er noch so klein, dass er zur Arbeit an den Werkbänken einen Hocker benötigte, um überhaupt auf Arbeitshöhe zu sein. Nach dem 2. Weltkrieg hat er sich dann weitergebildet und dann Jahrzehnte als Konstrukteur Drahtseilmaschinen entworfen. Sein Büro lag in dem weißen Verwaltungsgebäude am nördlichen Ende der Brücke. Die alte König-Wilhelm-Straße mit der "Glückauf"-Schranke, später dann die Berliner Brücke waren also Teil seines und unseres Leben. Das Drahtwerk (damals Firma Boecker) hatte vor dem Bau der Brücke allerdings schon eine einfache Fußgängerbrücke für den internen Werksverkehr. Und mit dem Bau der Brücke hatte sich die Firma dann (im Austausch für etwas Gelände) erstritten, dass ein (kleiner) Tunnel für den internen Werksverkehr unter der Emschertalbahn gebaut wurde. Dazu wußten die alten Arbeitskollegen meines Vaters allerdings zu berichten, dass das Wasser im Tunnel ständig abgepumpt werden musste und manchmal der Tunnel ganz unpassierbar war. Das rechtfertigt übrigens noch im Nachhinein den Bau einer Hochstraße, denn die Stadt Gelsenkirchen hat in der Planungsphase auch die Alternative "Untertunnelung der Emschertalbahn" in Erwägung gezogen. Diese Variante hat man aber wegen des Risikos von umbeherrschbaren Wassereinbrüchen (in einem Bergsenkungsgebiet!) verworfen. 



Blick über die Schalker Straße Richtung Schalker Markt 


Schalke immer ein Gesprächsthema

Im Moment halte ich mich einige Tage im "Herzen Westfalens" auf. Mit etlichen Menschen bin ich über "Schalke 04" sofort in nette Gespräche gekommen. Heute morgen beim Frühstück sollte ich (!) dann erklären, warum es gestern gegen Leverkusen nicht geklappt hat. Ich weiß es doch auch nicht! Immerhin habe ich einige Einladungen zur Offenen Kirche Schalke ausgesprochen. Vielleicht kommt der eine/die andere uns ja mal besuchen. Ich freu mich drauf!



Impression aus Westfalen

Samstag, 11. Oktober 2014

50 Jahre Berliner Brücke

Am 08.10.2014 schlage ich morgens den Gelsenkirchener Teil der WAZ auf und finde ein Photo von der Taufe der Berliner Brücke durch den damaligen Regierenden Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt.



WAZ vom 08.10.2014 



Die Brücke war gegen den Widerstand der Schalker Kaufleute und auch unserer Schalker Gemeinde in weniger als zwei Jahren Bauzeit 1964 fertiggestellt worden. Vorher hatte die Schranke an der Emschertalbahn den Nord-Süd-Verkehr täglich bis zu insgesamt 7 Stunden ausgebremst.
Am 09.10 2014 hat dann Herr Hans-Joachim Koenen vom Heimatbund Gelsenkirchen einen überaus spannenden Vortrag "Die erste Stahlhochbrücke Deutschlands wird 50 - Zur Eröffnung der Berliner Brücke am 08.10.1964" gehalten Eine stattliche Zahl Interessierter hat sich im Katharina-von-Bora-Haus mit Begeisterung den Vortag angehört, der von reichlich Bildern, Plänen und Auszügen aus alten Stadtfilmen untermalt war.
Dazu bekamen wir die Sonderpostkarte zum Vortrag geschenkt:



Sonderpostkarte des Heimatbundes zum Vortrag vom 09.10.2014 über die Eröffnung der Berliner Brücke  


Der gleiche Vortrag wird übrigens am Freitag, 17.10.2014, um 19:04 im ANNO 1904, Kurt-Schumacher-Str. 106,  noch einmal zu hören und zu sehen sein. Dazu schreiben die Supporters: "Am nächsten Freitag (17.10.2014) setzen wir dann unsere Hommage an Schalkes Stahlriesen fort und laden alle interessierten Schalkerinnen und Schalker um 19:04 Uhr ins ANNO 1904, das Kultlokal am Fuße der Berliner Brücke, ein. Während eines gut zweistündigen Vortrages – flankiert durch Sequenzen aus diversen Stadtfilmen sowie zahlreichen Fotos aus der Bauzeit – werden wir die Geschichte der Berliner Brücke wieder zum Leben erwecken. Abgerundet wird der Vortrag zudem noch durch eine Fotoausstellung. Auf zehn verschiedenen Forex-Platten wird in Collagenform die Bauzeit begleitet, es werden aber auch kaum bekannte Bilder und Postkartenmotive aus der Zeit vor und nach dem Bau der Berliner Brücke gezeigt. Der Eintritt zu dem Vortrag ist frei!"

Als fast geborene Schalkerin kann ich den Vortrag nur empfehlen; er weckt ganz viele Erinnerungen an meine Kinderzeit.

Und übrigens: ich war bei der Taufe der Berliner Brücke (einige Monate nach der Eröffnung) am 23.05.1965 dabei. Ich kann mich daran auch noch gut erinnern, wußte aber nicht, dass es so gute Photos von diesem Ereignis gibt. Ich war also überrascht, dass ich mich auf den Photos wiedergefunden habe! Ich bin das blonde Mädchen hinter dem damals noch blank polierten "Berliner Brücke"-Schild!