Samstag, 21. April 2018

Bergbauspuren auf dem Kath. Altstadtfriedhof

Heute waren die JADE-Pilger mit der Expertin Frau Hildegard Schneiders auf dem Kath. Altstadtfriedhof. Frau Schneiders hat anhand der Grabsteine viele Gelsenkirchener Persönlichkeiten und die Stadtgeschichte wieder lebendig werden lassen.

Mich hat besonders ein Denkmal beeindruckt, dass an ein über 130 Jahre zurückliegendes Grubenunglück auf der Zeche Hibernia erinnert. Es ist das letzte von ursprünglich drei Grabmälern für die Opfer von Grubenunglücken allein auf diesem Friedhof. 



Die Inschrift lautet: "Den in treuer Erfüllung ihres Berufes 
am 8. Juni 1887 verunglückten Bergleuten gewidmet von der Hibernia&Shamrock Bergwerksgesellschaft."

Seitliche Tafeln führen die Namen aller 52 Verunglückten auf
(Details nachzulesen im Heft 14 des Heimatbundes Gelsenkirchen e.V.).

Im Zusammenhang mit den vielen Gräbern von Gelsenkirchener Honoratioren-Familien beschleicht einen dann doch ein Unbehagen, das Brecht in seinem Gedicht "Fragen eines lesenden Arbeiters" thematisiert: "... Wer baute das siebentägige Theben? ...Haben die Könige die Festbrocken herbeigeschleppt?....." Zumindest in dem oben abgebildeten Bergbau-Denkmal haben die meist namenlosen Arbeiter einen Platz mit ihrem Namen gefunden. 


Der Beruf des Bergmanns war ein hoch gefährlicher und krankmachender Beruf! Deshalb war den Menschen im Revier die Heilige Barbara so wichtig, die als Schutzpatronin der Bergleute angerufen wurde, von den Männern unter Tage in Gefahr und von den Familien über Tage, dass ihnen der Sohn, der Ehemann, der Vater, der Ernährer gesund erhalten bliebe.
Allein im Umkreis von 25 Kilometern rund um Schalke gibt es 18 St. Barbara-Kirchen. Das macht ihre überragende Bedeutung im Pott deutlich! 
(siehe dazu auch die Posts vom September 2017)


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